Ende des Jahres reist sie nach Südafrika, um die Familie ihres Ex zu besuchen....

WOLKE HEGENBARTH (33)

Was gibt es Schöneres, als sich wieder zu verlieben?

Bald ist es wieder soweit: Ab dem 10. Oktober sorgen die quirlige Sekretärin Klara Degen (Wolke Hegenbarth) und Hauptkommissar Paul Kleinert (Felix Eitner) dafür, dass im beschaulichen Harz auch alles mit rechten Dingen zugeht. Hauptdarstellerin Wolke Hegenbarth (33) freut sich, dass die erste Staffel von „Heiter bis tödlich – Alles Klara“ (donnerstags, 18.50 Uhr, ARD) so erfolgreich lief und nun fortgesetzt wird. Im Interview spricht die beliebte Schauspielerin über die Dreharbeiten in der Gegend um Quedlinburg, über ihr neues Leben in Berlin und darüber, wie schwer es ist, den richtigen Mann fürs Leben zu finden...

Frau Hegenbarth, die zweite Staffel von „Alles Klara“ wird gerade gedreht. Wie fühlen Sie sich im schönen Harz?

Mittlerweile ist das ja schon fast meine zweite Heimat geworden (lacht). Immerhin habe ich da inzwischen schon 10 Monate meines Lebens verbracht. Die Gegend dort ist natürlich schön. Aber als Großstadtgewächs, das ich nun einmal bin, könnte ich dort nicht für immer leben. Da lob ich mir doch meine neue Heimatstadt Berlin.

Wie verbringen Sie dann Ihre freie Zeit?

Ganz ehrlich: Soviel freie Zeit ist das gar nicht, die mir während des Drehs bleibt. Wir drehen von morgens bis abends, das sind 60 Stunden die Woche. Am Abend muss ich dann noch meine Texte für den nächsten Tag lernen. Danach falle ich meistens hundemüde ins Bett. Das war’s dann. Ich liebe meinen Beruf, bin sehr dankbar, dass ich genug Arbeit habe. Aber manchmal ist das schon auch eine Herausforderung. Da bleibt nicht viel Zeit für ein Privatleben.

Und offenbar auch nicht für eine neue Liebe, oder?

Nein, in Sachen Liebe gibt es leider nichts Neues. Es ist eben auch schwer, bei meinem Lebens- und Arbeitsrhythmus jemanden kennenzulernen. Mal drehe ich hier, mal drehe ich da. Ich bin sehr viel unterwegs und meist nicht sehr lange am gleichen Ort. Das ist in meinem Beruf nun einmal so. Und ein Mann muss damit eben auch klarkommen.

Wären Sie denn bereit für eine neue Liebe?

Ja, mittlerweile schon. Was gibt es Schöneres als sich wieder zu verlieben?

Sie bevorzugen ja eher den südländischen Typ, also dunkelhaarige Männer....

Ja, aber es dürfen sich auch gerne Blonde bewerben (lacht). Es kommt ja auf die gesamte Erscheinung und vor allem den Menschen an. Wenn mich seine Charaktereigenschaften überzeugen, dann hätte auch ein blonder Mann eine Chance. Aber grundsätzlich stehe ich mehr auf den dunkleren Typ. Dunkle Haare, blaue Augen, das finde ich, rein äußerlich gesehen, sehr anziehend. Aber darum geht es ja nicht in erster Linie. Ein Mann muss für mich vor allem zufrieden sein. Zufrieden mit seinem Leben, bodenständig, abenteuerlustig. Ein Mann, der mit mir zusammenleben möchte, sollte sein eigenes Leben haben. Ich bin hundertprozentig unabhängig – und das erwarte ich auch von meinem Partner. Und was das Aussehen betrifft: Bei meinen Eltern war das auch ganz lustig. Mein Vater stand auf kleine, zierliche brünette Frauen und meine Mutter ist groß und blond. Und die beiden sind seit vielen Jahren glücklich verheiratet. Man soll also niemals nie sagen. Also mal schauen, wer da so um die Ecke kommt!

Vor einem Jahr sind Sie von Köln nach Berlin gezogen. Haben Sie sich schon eingelebt in der Hauptstadt?

Nein, so wirklich angekommen, bin ich noch nicht. Ich war ja auch im letzen Jahr drei Monate im Harz und auch sonst viel auf Reisen. Ich kenne mich noch nicht wirklich gut aus in der Stadt, habe auch noch keinen Lieblingsitaliener um die Ecke gefunden. Aber immerhin habe ich in meiner Wohnung eine Einweihungsparty gegeben. Und ab und zu bekomme ich auch Besuch. Das ist dann immer eine gute Gelegenheit , die Stadt zu erkunden. Neulich war eine Freundin von mir aus Südafrika da. Mit ihr war ich auch unterwegs und wir hatten super viel Spaß. Ich war sozusagen die Reiseleiterin und habe ihr Dinge gezeigt, die ich vorher selbst noch nicht gesehen hatte (lacht). Auf jeden Fall ist Berlin eine richtig tolle Stadt. Es gibt so viel zu sehen. Und auch wenn ich noch nach einem Lieblingsitaliener suche, so habe ich inzwischen einen Lieblings-Sushi-Laden entdeckt und ein tolles vegetarisches Restaurant habe ich auch gefunden.

Ihre Eltern leben auch in der Hauptstadt...

Ja, das ist wirklich schön. Wir haben viele Jahre lang immer in verschiedenen Städten gelebt. Jetzt sind wir sozusagen wieder vereint. Darüber sind wir alle sehr glücklich. Jetzt kann man sich einfach auch mal spontan zum Kaffee trinken treffen. Und manchmal nehme ich meine Mutter auch zu einem Event mit. Das genießen wir beide sehr.

Sie haben Anfang des Jahres auf dem größten Hospitalschiff der Welt, der „Africa Mercy“ in West-Guinea mitgearbeitet. Wie hat diese Erfahrung Sie verändert?

Das war schon ein sehr einschneidendes Erlebnis, und es hat mich wirklich total verändert. Ich habe sehr viel Leid und Elend gesehen, das war teilweise nur schwer zu verarbeiten. Umso mehr schätze ich es und bin dankbar dafür, in Deutschland leben zu können. Ich wusste natürlich auch vorher, dass wir hier sehr privilegiert leben. Aber es geht auch darum, sich bewusst zu sein, was für ein Geschenk es ist, nicht in Indien oder Guinea, sondern in Deutschland geboren zu sein. Es war für mich wie eine Art Zeitreise. Denn in Guinea herrschen teilweise Zustände wie im Mittelalter, die ärztliche Versorgung, gerade in ländlichen Gebieten, ist katastrophal.

Was hat die Reise für Sie persönlich gebracht?

Ich habe auf dem Schiff sehr viel christliche Nächstenliebe erfahren. Es wurde sich um alle Patienten sehr liebevoll gekümmert. Niemand wurde abgewiesen, alle wurden von Herzen empfangen und betreut. Das hat mich tief berührt. Ich habe mich auch insofern verändert, dass ich heute viel gelassener bin. Ich rege mich nicht mehr wegen Kleinigkeiten auf, die es nicht wert sind. So schnell bringt mich nichts mehr aus der Ruhe.

Sie haben schon viele Reisen in Entwicklungsländer gemacht...

Ja, ich war schon mehrfach in Afrika. Ich finde es gut und wichtig, über den Tellerrand zu schauen. Und ich hoffe natürlich, dass man, je mehr man gesehen hat, auch irgendwann im Alter davon profitiert – und entsprechend weiser wird. Ich war von meinen Erlebnissen auf der „Africa Mercy“ so fasziniert, dass ich vermutlich wieder auf das Schiff gehe, diesmal in den Kongo. Ich peile wieder den Januar an, das ist der beste Monat – und man fängt das neue Jahr gleich mit einer guten Tat an.

Haben Sie sich wieder für die Spülküche gemeldet?

Nein, dieses Mal werde ich im „Hospitality“-Bereich arbeiten. Das heisst, die Kabinen putzen, Betten beziehen und alles für die ankommenden Gäste vorbereiten. Info-Material bereitlegen, die Gäste auf dem Schiff herumführen, Ihnen alles erklären und zeigen. Das ist von meinen Aufgaben her, dieses Mal ein bisschen anders. Und ich werde das zusammen mit einer Frau machen, die ich das letzte Mal dort kennengelernt habe.

Davor steht aber sicher noch ein schöner Weihnachtsurlaub an, oder?

Ja, ich werde über Weihnachten nach Südafrika fliegen, Justins Eltern, also meine ehemaligen Schwiegereltern, besuchen. Das wird für mich eine schöne kleine Auszeit werden. Ich werde da sicher eine tolle Zeit verbringen. Südafrika ist ein wunderschönes Land. Anfang nächsten Jahres, wenn bei uns dann Winter ist, ist dort Sommer. Ich freue mich schon sehr darauf. Wir haben uns so lange nicht gesehen. Da gibt es viel zu erzählen.

Werden Sie dann auch Ihren Ex-Mann treffen?

Ja, ich werde auch Justin wiedersehen. Ich war nun zweieinhalb Jahre nicht mehr da. Wir haben uns freundschaftlich getrennt. Da sind keine Narben zurück geblieben. Das schaffen nicht viele Paare, aber ich bin sehr glücklich darüber, dass wir es so gut hinbekommen haben. Wir sind befreundet geblieben und haben auch nach wie vor Kontakt.

Wer weiß, ob Sie sich nicht wieder in ihn verlieben?

Oh, das habe ich zwar nicht vor – aber sag niemals nie (lacht). Immerhin waren wir ja zehn Jahre zusammen, das ist schon eine sehr lange Zeit. Da ist man natürlich sehr vertraut miteinander. Aber in erster Linie freue ich mich darauf, die Familie wiederzusehen. Das wird sicher sehr schön! Und was sonst noch passiert, da lasse ich mich doch einfach mal überraschen....


Martina Mack
 

wolke hegenbarth

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